Individuelle Arbeit / Biographiearbeit

Unsere Biographiearbeit wendet sich an Menschen, die eigene Lebensfragen bewegen wollen:

  • Wenn ich mich frage, was macht mein Leben eigentlich aus?
  • Wie gewinne ich Klarheit über Impulse für mein Leben?
  • Wie kann ich Ruhe und Sicherheit gewinnen?
  • Wie kann ich mich selbst entwickeln, ohne mich von meinen Mitmenschen zu isolieren?
  • Wie finde ich Orientierung in schwierigen Lebenssituationen?
  • Warum gibt es bestimmte Situationen oder Konstellationen, die sich wiederholen?
  • Wie kann ich alte Muster erkennen und verwandeln?


Die Antworten auf seine Fragen trägt jeder Mensch in sich selbst.

Unsere Aufgabe sehen wir darin, zu begleiten und zu unterstützen, um Wege zu den im Verborgenen liegenden Antworten zu finden. Es ist ein Weg in die Tiefen der eigenen Seele. Es ist ein Weg der selbstbestimmten individuellen Entwicklung (siehe auch die Grundüberzeugungen unserer Arbeit).

In gemeinsamer Absprache mit Ihnen finden wir das stimmige Setting für die individuelle Situation.


Gedanken zur Biographiearbeit

Zur Zeit kann es einem vorkommen, als wenn einige grundlegende Fragen, die das menschliche Leben betreffen, gleichsam in der Luft liegen:

  • Wie kann es gehen, dass im Miteinander der Menschen Verständnis füreinander erlebbar wird?
  • Wie können Menschen zusammen sein und sich gegenseitig bereichern, statt sich zu stören?
  • Heißt etwas gemeinsam zu tun, sich selbst in seinem individuellem Sein beschneiden zu müssen?
  • Wie finde ich in meinem Leben Sicherheit und Sinn?


Verstehen - "Man sieht nur mit dem Herzen gut."
(St. Exupery, 'Der kleine Prinz')

Was geschieht, wenn das Verstehen wächst?

  • Für mich selbst, wenn ich einen Weg entdecke in meinem Leben auf sicherem Boden stehen zu können, nicht wie ein Blatt im Wind von Stimmungen und Begebenheiten hin und her geworfen zu werden?
  • Für den anderen, für das , was er mir mitteilen will?
  • Für das Leben?

Was ist mit Verständnis gemeint?

Wenn ich wirklich verstehe, nicht nur intellektuell, sondern mit dem Herzen, warum ein Mensch das tut, was er tut, dann gibt es kein 'Das ist gut – Das ist schlecht' mehr. Dann steigt in der Seele das Verstehen als Einsicht, als eine Tatsache auf: 'Ja, wenn ich es so mitfühlen kann, wenn es so ist, wie ich es jetzt gerade begriffen habe, dann kann ich mir denken, dass diese Handlung daraus folgt.'
Damit ist nicht ausgesagt, dass es mir egal wäre, wie eine Handlung aussieht. Wenn sie mir unmenschlich erscheint, wenn sie meinen Werten widerspricht stimme ich der Handlung selbstverständlich nicht zu! Doch es gibt keine Veranlassung mehr den Menschen zu verurteilen, wenn ich verstehe, was ihn aus seiner Biographie heraus dazu geführt hat, so zu handeln und nicht anders.

Gutheißen wie Verurteilen sind eines, mitfühlendes Verstehen ein anderes.

In unserer Biographiearbeit wird es um ein solches Verstehen gehen.
Es gibt nichts auf der Welt, was ein Mensch tut, was nicht zu verstehen wäre.
Und jeder Mensch trägt die Möglichkeit in sich, einen Weg zu gehen bis hin zu einem wirklichen Verstehen.

Ein solches Verstehen ist die Quelle der Liebe zum Leben und zum Handeln, wie auch des Verständnisses des fremden Wollens. In einem solchen Verstehen wächst das Interesse an der Welt, an dem anderen Menschen und genauso das Bedürfnis nach individueller Entwicklung. Solch lebendigem Verstehen entspringt wirkliche Lebenssicherheit, wie ich sie nur in mir selbst finden kann.
In solchem Verstehen erlebe ich Sinn und Freude.

Beobachten, Anschauen - das Geschenk des intellektuellen Denkens

Dieses Verstehen läßt sich nicht erzwingen. Es ist wie im Garten: Es geht darum Bedingungen zu schaffen und Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Wie die Früchte auf dem so vorbereiteten Feld wachsen können, genauso wird die Einsicht wachsen und sich einstellen. Es ist im eigentlichen Sinn ein lebendiges Verstehen.

Man kann nicht wissen, was als Frucht eines solchen Prozesses erscheinen wird. Sie ist immer neu und überraschend. Deswegen bedeutet sie auch Entwicklung.
Die Hindernisse auf dem Weg sind vorgefasste Meinungen, (Vor-)Urteile, Bewertungen, Diagnosen, Interpretationen,...alles, was wir vorher schon wissen über das, was uns begegnet, macht uns blind für das Neue. Die Möglichkeit die wir Menschen haben ist, uns den Dingen gegenüber zu stellen ohne sie zu bewerten: unvoreingenommen. Wir beobachten, wir nehmen wahr, statt schon zu wissen. Man kann auch sagen: Anschauen.

Ein solches Anschauen führt zu lebendigem Erkennen.

Beobachten, Anschauen und Verstehen - dieses sind die Säulen auf denen der Weg zu einer lebendigen Biographie gegründet ist.

Allein das der Mensch etwas wirklich Neues in sein Leben bringen kann, birgt schon die Perspektive in sich, dass er als freies, selbstbestimmtes Wesen in der Welt stehen kann.

Hierfür wollen wir uns einsetzen:

Das wir entdecken, wie wir Menschen unsere Begegnungen wohlwollend und bereichernd gestalten können, ohne uns einzuschränken in unserem individuellen Sein.
Das wir erfahren:
Je tiefer das Verständnis des Menschen für sein eigenes Leben reicht, um so mehr kann er beitragen zu einer wirklichen Gemeinschaft. Ja, noch darüber hinaus: Je tiefer das Verständnis des Menschen für sein eigenes Leben reicht, um so stärker wird es ihm zum eigenen Bedürfnis beizutragen zum Wohlergehen aller Anderen.

Jörn Bellersen